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Perthel schenkt Verbeek den Dosenöffner zum Geburtstag

Ostkurve

VfL überzeugt mit gutem Fußball und gewinnt das Derby
Am Ende des Nachmittags standen die Spieler des VfL vor der Ostkurve, tanzten und feierten mit den Fans die Tabellenführung. Zuvor hatten sie vor der stattlichen Kulisse von 24.000 Zuschauern den MSV Duisburg 90 Minuten lang dominiert und auch in der Höhe verdient mit 3:0 gewonnen. Es war imponierend, wie der VfL die Gäste permanent unter Druck setzte und in keiner Sekunde Zweifel daran aufkommen ließ, dass die Punkte in Bochum bleiben werden.

Das Derby erwies sich als das erwartete Geduldsspiel. Der MSV mischte reichlich Beton an und stand mit 5-7 Spielern vor dem eigenen 16er. Das machte es für die Gastgeber, die in der gleichen Formation wie in Paderborn antraten, zunächst sehr schwer, sich Chancen zu erspielen. Nah dran waren Marco Terrazino, dessen Distanzschuss knapp übers Tor ging und Tim Hoogland, der per Kopf nur das Aluminium traf. So ging es bei herrlichem Sommerwetter mit einem torlosen Unentschieden in die Kabinen.

Perthels erstes Tor für den VfL – ausgerechnet gegen den Ex-Klub
Nach dem Seitenwechsel setzte sich das einseitige Spiel fort. Der VfL rannte weiter an und schnürte den MSV in der eigenen Hälfte ein. Und nach einer knappen Stunde war es endlich soweit: der MSV bekam den Ball nicht weg, Timo Perthel zog aus der 2. Reihe ab und der abgefälschte Schuss landete im Tor (56.). Da war er, der ersehnte Dosenöffner! Den Spielern, dem Trainer und den Fans fiel ein dicker Brocken vom Herzen.

Da der MSV seine Betontaktik nun aufgeben musste, ergaben sich für den VfL Räume. Es dauerte nur zwölf Minuten bis der VfL diese Räume nutzte. Janik Haberer setzte Onur Bulut in Szene, der dem MSV-Keeper keine Chance ließ, das 2:0 erzielte und dies mit einem Salto feierte.

Trotz der nun komfortablen Führung hielt der VfL die Schlagzahl hoch, verlagerte das Spiel immer wieder geschickt und ließ die Gäste laufen. Ermüdungserscheinungen machten sich bemerkbar, die MSV-Abwehr bekam immer weniger Zugriff auf die Bochumer Defensive.

In der 84. Minute machte Simon Terodde dann den Deckel drauf. Tim Hoogland hatte den Ball erobert, Janik Haberer legte erneut auf und der blonde Goalgetter umkurvte Ratajczak. Der MSV war geschlagen, der VfL hatte einen Start nach Maß hingelegt.

Geburtstagskind Gertjan Verbeek war nach dem Spiel beinahe euphorisch und zollte seiner Mannschaft großen Respekt: „Ein sehr gutes Spiel, super gemacht!“ Er freute sich nicht nur über die drei Punkte, sondern auch über die Art und Weise, wie sein Team aufgetreten war: „Das macht mir Freude!“

Es ist eine Entwicklung zu erkennen
Die Freude ist absolut berechtigt. Die Mannschaft wirkt wesentlich stabiler als in der vergangenen Saison und spielt unheimlich diszipliniert. Der VfL und sein Keeper Andreas Luthe haben bislang kein einziges Gegentor kassiert und nur ganz wenige und kaum nennenswerte Chancen des Gegners zugelassen.

Gegen den MSV wurde das Leder nach Ballverlust direkt zurückerobert. Die Geduld mit der heute zu Werke gegangen wurde, ist eine Stärke, die die Mannschaft hinzugewonnen hat. Anstatt mit aller Macht auf das Tor zu gehen, spielte der VfL sein Spiel weiter, behielt die Positionen bei und kam fast zwangsläufig irgendwann zur Führung.

Simon Terodde war glücklich über diesen „perfekten Saisonstart“ und hielt das Ergebnis auch in der Höhe für absolut verdient. Und phasenweise zeigte der VfL auch wirklich erstklassigen Fußball, der den Zuschauern richtig Spaß macht.

Bevor es in zwei Wochen nun zum Spitzenspiel in Freiburg kommt, steht erstmal das Pokalspiel beim Oberligisten FSV Salmrohr auf dem Programm. Nach zwei Spieltagen steht der VfL mit einer blütenweißen Weste da und macht Lust auf die nächsten Spiele. Für eine Einschätzung des Potenzials der Mannschaft ist es noch zu früh, aber für die Berufspessimisten lässt sich feststellen, dass es nur noch 34 Punkte bis zum Klassenerhalt sind.

Admin

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