Die Erkenntnisse des Wochenendes
Erkenntnis Nr. 1: Der VfL kann auch unter Verbeek gewinnen
Nach der Niederlage in Berlin war in den einschlägigen Fan-Foren gar Schreckliches zu lesen. Mit Verbeek, der von den Usern mit den üblichen Holland-Klischees überzogen wurde, werde man kein Spiel gewinnen. Es sei keinerlei Entwicklung zu erkennen. Die Mannschaft spiele den gleichen ideenlosen Rumpelfußball wie unter Neururer. Da sich in diesen Foren fast ausnahmslos absolute Fachleute äußern, musste einem echt Angst und Bange um den Rest der Saison werden. Gottlob hat die Mannschaft am Freitag gezeigt, dass sie trotz – oder etwa wegen – Verbeek ein Spiel gewinnen kann.
Erkenntnis Nr. 2: Selim Gündüz macht richtig Spaß
In der Vorrunde kam Selim Gündüz kaum zum Einsatz. Das hat sich unter Gertjan Verbeek schnell geändert. In Berlin und gegen Braunschweig stand er in der Startformation. Zwei gute Spiele, ein wunderschönes Tor und ein Lattentreffer stehen bereits zu Buche. Der Junge macht nicht alles richtig, aber es macht einen Heidenspaß, ihm bei seinem energiegeladenen Spiel zuzusehen.
Erkenntnis Nr. 3: Auch Last-Minute-Transfers können einschlagen
Gegen Braunschweig stand Neuzugang Thomas Eisfeld erstmals in der Startelf. Dass er dort hingehört, bewies er bis zu seiner Auswechslung eindrucksvoll. Technisch versiert, kreativ, ballsicher und selbstbewusst – so lässt sich sein Auftritt zusammenfassen. Eisfeld kann sogar Ecken schießen. Eine Fähigkeit, die dem VfL-Kader seit Dariusz Wosz‘ Verrentung gefehlt hat. Wenn er diese Leistung bestätigen kann, wird er von den momentan verletzten Akteuren aus der Stammformation nicht zu verdrängen sein.
Erkenntnis Nr. 4: Verbeeks Handschrift ist schon zu erkennen
Es dauerte knapp anderthalb Pflichtspiele bis die Handschrift des neuen Trainers zu erkennen war – verdammt schnell! Viel Ballbesitz, aggressives Spiel gegen Ball und Gegner, eine stabile Defensive und variable Offensivkräfte sind die Rezepte, mit denen Verbeek den VfL weiterentwickeln will. Gegen Braunschweig waren etliche positive Ansätze zu erkennen. Ein wenig Optimismus für die restlichen 13 Saisonspiele kann nicht schaden.
