Die Fragen zur Partie gegen den FSV Frankfurt
Trotz einer guten Leistung konnte der VfL gegen Leipzig keine Punkte einfahren. Beim 0:1 zeigte man zwar in der Deckung eine fast fehlerfreie Partie, brachte jedoch offensiv nicht viel zustande und verlor schließlich durch ein sehr unglückliches Gegentor. In den kommenden acht Tagen stehen nun satte drei Spiele auf dem Programm. Umso wichtiger wird es sein, dass die gewohnte Offensivstärke des VfL möglichst schnell ein Comeback feiert – am besten schon beim Spiel in Frankfurt. Außerdem muss es dem VfL heute Abend gelingen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und nicht schon gedanklich beim Pokalfight gegen die Roten Teufel zu sein.
Frage 1: Wohin geht die Reise?
Nach den fünf Siegen zu Beginn der Saison folgte eine kleine Durststrecke von vier Spielen ohne Sieg. Die Niederlage gegen Kaiserslautern stiftete unter den VfL-Fans Verunsicherung. Die Angst vor einem Absturz wie vor einem Jahr ließ viele Fans zweifeln. Doch mit dem 5:0 in Fürth setzte die Mannschaft ein Ausrufezeichen und zerstreute diese Zweifel eindrucksvoll.
Auf den fulminanten Auswärtssieg folgte jedoch eine erneute Heimniederlage. Zwar zeigte der VfL gegen Leipzig eine Leistung, die sich durchaus sehen lassen konnte, stand aber am Ende mit leeren Händen da. Deshalb wird dem Spiel in Frankfurt erneut eine richtungsweisende Bedeutung zugeschrieben. „Wir wollen oben dran bleiben, also müssen wir gewinnen“, sagte Gertjan Verbeek auf der Pressekonferenz und gab damit die Richtung vor, in die es gehen soll – und hoffentlich wird.
Frage 2: Bekommen Mlapa, Eisfeld & Co. eine Chance?
„Ich habe keinen Grund etwas zu verändern“, ließ sich Gertjan Verbeek in Sachen Aufstellung in die Karten schauen. Er sei mit der Spielweise gegen Leipzig zufrieden gewesen. Verbeek ließ aber auch wissen, dass die zweite Garnitur immer näher an die Stammelf heranrückt: „Es gibt einige Spieler, die sich zeigen wollen.“ Dazu dürften insbesondere der regelmäßig zu Einsätzen kommende Emile Mlapa und auch Thomas Eisfeld gehören, der im Testspiel gegen den KFC Uerdingen auftrumpfte.
Einen Wechsel wird es aber geben. Timo Perthel sah gegen Leipzig seine 5. Gelbe Karte und ist gesperrt. Für ihn wird Giliano Wijnaldum eine neue Chance auf der linken Abwehrseite bekommen.
Frage 3: Hat die Niederlage gegen Leipzig am Selbstvertrauen gekratzt?
Wenn man unglücklich verliert, kann das negative Auswirkungen auf das Selbstvertrauen haben. Doch gab es im Spiel gegen Leipzig auch ganz viele Dinge, die der VfL richtig gut gemacht hat und die Mut für die weiteren Partien geben. Der VfL wird von 800-1.000 Fans nach Frankfurt begleitet. Da das Heimpublikum weder als zahlreich noch als stimmgewaltig bekannt ist, könnte für den VfL eine Heimkulisse entstehen. Die Bilanz in Frankfurt ist positiv. Von sechs Gastspielen konnte der VfL vier gewinnen. Und mit Blick auf die letzte Saison ist der Bornheimer Hang ja ohnehin ein beliebtes Reiseziel.
Frage 4: Setzt sich eine VfL-Tradition fort?
Der VfL Bochum ist ein Traditionsverein! Doch Traditionen sind nicht immer positiv. Eine ziemlich nervige Bochumer Tradition besteht darin, dass ehemalige VfLer gegen ihren Ex-Verein das Tor treffen. Thomas Christiansen, Delron Buckley, Mahir Saglik. Die Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen.
Beim FSV Frankfurt steht mit Zlatko Dedic ebenfalls ein ehemaliger VfL-Spieler unter Vertrag. Zwischen 2009 und 2013 spielte der Slowene drei Jahre für den VfL Bochum – in der Saison 2011/12 war er an Dynamo Dresden ausgeliehen. In 79 Ligaspielen erzielte der inzwischen 31jährige 16 Tore und war maßgeblich am Last-Minute-Klassenerhalt unter Peter Neururer beteiligt.
In der vergangenen Saison pflegte Dedic die Bochumer Tradition und markierte im Rückspiel den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer zum 1:2 (Endstand 3:3). Und auch in der letzten Woche zeigte sich der slowenische Nationalspieler treffsicher und erzielte per Elfmeter den späten Ausgleich in Nürnberg. Bleibt zu hoffen, dass Bastians & Co. heute kein Interesse an Tradition haben und den quirligen Stürmer in den Griff kriegen.
