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Traumstart für den VfL

VfL-FCN

Tabellenführung mit Sieg gegen Nürnberg ausgebaut

Mit einem 2:1-Heimerfolg gegen den 1. FC Nürnberg setzt der VfL seine beeindruckende Siegesserie fort. Nach frühem Rückstand drehte der VfL das Spiel durch Tore von Simon Terodde und Janik Haberer. Die 21.000 Zuschauer im rewirpowerStadion sahen einen offensiv bärenstarken Gastgeber, der höher hätte gewinnen müssen. Die Nürnberger blieben über die gesamte Spielzeit blass. Der VfL untermauerte mit seiner attraktiven und dominanten Spielweise den Anspruch auf die Tabellenführung.

Der Nachmittag begann mit einem echten Stimmungskiller. Bereits nach 103 Sekunden lag der VfL hinten. Patrick Fabian nahm sich ein Beispiel an David Alaba und spielte einen katastrophalen Rückpass. Andi Luthe klebte viel zu lange auf der Linie und kam gegen Blum zu spät. In der Mitte stand Burgstaller goldrichtig und nickte zur Führung der Gäste ein. Ein Rückfall in alte Zeiten und eine Erinnerung daran, warum man in der Sommerpause Manuel Riemann verpflichtet hatte.

Der VfL zeigte sich vom Rückstand unbeeindruckt und bewies eine erstklassige Mentalität. Die Mannschaft von Gertjan Verbeek hielt das Zepter des Handelns fest in der Hand und wartete gegen extrem hoch stehende Nürnberger auf die Lücke. Klug ließ man den Ball und den Gegner laufen. Man legte sich den Gast zurecht und erspielte sich eine Chance nach der anderen. Marco Terrazino hatte gleich zwei Mal die Möglichkeit, den Ausgleich zu erzielen, scheiterte jedoch jeweils frei vor FCN-Keeper Kirschbaum.

Die Leistung des VfL passte zum blau-weißen Sommerhimmel.

Die Leistung des VfL passte zum blau-weißen Sommerhimmel.

Zu diesem Zeitpunkt war die Führung der Nürnberger schmeichelhaft. Nach dem Führungstreffer waren die Gäste bis zur Pause zu keinem einzigen Abschluss gekommen. Der VfL fand über den Kampf zum Spiel und machte eine starke Partie, ohne jedoch etwas Zählbares produziert zu haben.

Bis zur 37. Minute mussten die Fans warten bis sie endlich jubeln konnten. Der starke Anthony Losilla schickte Stefano Cellozzi, der den herausstümpernden Kirschbaum überlupfte. Kurz vor der Linie gab Simon Terodde dem Ball den entscheiden Schub ins Tor – 1:1.

Aufgrund der enormen Überlegenheit des VfL und der zwei bis drei sehr guten Torchancen benötigt man für die Einordnung dieses Treffers die Steigerungsform von hochverdient. Der VfL zeigte eine erstklassige Leistung und spielte in der Manier eines Top-Teams der 2. Liga. Das Kombinationsspiel funktionierte und die Raumaufteilung war um Längen besser als die des FCN.

In der verbleibenden Zeit bis zur Pause ließ der VfL nicht locker. Die Nürnberger mussten nun bereits dem hohen Tempo Tribut zollen und wirkten gegenüber den VfL-Angriffen mitunter hilflos. Und tatsächlich erzielte der VfL sogar noch zwei Tore, doch Schiedsrichter Welz verweigerte beiden Treffern zurecht die Anerkennung.

Haberer mit der verdienten Führung

Die Nürnberger kamen deutlich defensiver aus der Kabine und ließen den VfL bis zur Mittellinie kommen. Das führte dazu, dass die Überlegenheit des VfL nochmal zunahm. Nur die Slapstick-Einlagen von Luthe, Fabian und Cellozzi sorgten für Gefahr. Davon ließ sich das Team aber nicht beirren. Immer wieder kamen sie über die Außenverteidiger nach vorne. Nach einer knappen Stunde verpassten Terodde und Haberer ncoh knapp die Führung.

Nach einem genialen Spielzug über Tim Hoogland und Timo Perthel war es soweit. Perthels Direktablage verwertete Haberer am langen Pfosten zum 2:1. Die Nürnberger Viererkette stand Spalier und Kirschbaum war in Ehrfurcht erstarrt. In dieser Szene offenbarte sich, warum der FCN die meisten Gegentreffer der 2. Liga hinnehmen musste und warum der VfL bereits neun Mal getroffen hat.

Die VfL-Fans konnten sich zufrieden auf den Heimweg begeben.

Die VfL-Fans konnten sich zufrieden auf den Heimweg begeben.

In der verbleibenden Spielzeit hätte der VfL in Person von Tim Hoogland und des eingewechselten Peniel Mlapa vorzeitig für die Entscheidung sorgen können. Doch auch so geriet der Sieg nicht mehr in Gefahr. Zu schwach waren die Nürnberger. Spielerisch, technisch und läuferisch war der VfL dem selbsternannten Aufstiegsaspiranten aus dem Frankenland deutlich überlegen.

Hier entsteht etwas

Sicherlich ist die Tabellenführung am 4. Spieltag nicht viel mehr als eine Momentaufnahme. Doch der VfL steht nicht zufällig da oben. Das Spiel dieser Mannschaft ist mitunter eine Augenweide. Es ist beeindruckend, mit welcher Selbstverständlichkeit Fußball gespielt wird. Gertjan Verbeek hat es in sechs Wochen Vorbereitung geschafft, die Schießbude der letzten Saison zu schließen. Zudem wurden alle neun Treffer aus dem Spiel heraus erzielt. Ein eindeutiger Hinweis auf die Spielstärke dieses Teams.

In allen fünf Pflichtspielen war der VfL zudem die spielbestimmende Mannschaft und ließ nie einen Zweifel am absoluten Siegeswillen aufkommen. Es sind ganz viele Kleinigkeiten, die den Zuschauern Spaß machen und die zeigen, dass hier etwas entsteht.

Dank dieser erneut überzeugenden Leistung grüßt der VfL nun weiterhin von der Tabellenspitze und schickt sich an, im Heimspiel gegen 1860 den Startrekord von 1993 zu brechen.

Ob Simon Terodde dabei helfen kann, steht noch in den Sternen. Gegenüber SKY äußerte Simon Terodde seine Vorfreude auf das Spiel gegen die Löwen. Zu einem klaren Bekenntnis, dass er beim VfL bleiben werde, ließ er sich jedoch nicht überreden.

Aber auch ohne Terodde verfügt der VfL über einen sehr starken Kader, der beinahe auf jeder Position doppelt und adäquat besetzt ist. Auf der Bank saßen heute mit Mlapa, Simunek und Rafael drei Spieler mit Bundesligaerfahrung. Und mit Tobias Weis und Thomas Eisfeld hat Verbeek noch zwei Kandidaten für die Startelf in der Hinterhand, die heute nur auf der Tribüne saßen. Insgesamt sind das Aussichten, die schlechter sein könnten. (Fotos: Tom MacGregor)

Admin

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