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Simon Terodde jagt den Alpenbomber

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Ernüchterndes Unentschieden gegen den KSC – Unterstützung für den Kapitano
Ein bisschen brasilianisch war es dann doch! Zwar nicht während der 90 Minuten, aber zumindest bis zum Anpfiff. Nicht nur die Fans wünschten dem verletzten Patrick Fabian gute Besserung, auch die Mannschaft setzte vor dem Heimspiel gegen den Karlsruher SC ein Zeichen und trug T-Shirts mit der Aufschrift „Bleib stark. Wir glauben an dich“. An den Heimsieg glaubten auch alle Zuschauer. Und wäre die Fahrlässigkeit kein steter Begleiter des VfL wäre es wohl tatsächlich zum Heimdreier gekommen. Stattdessen reichte es vor einer wieder mal enttäuschenden Kulisse von knapp 15.000 Zuschauern nur zu einem Punkt, bei dem Simon Terodde etwas Bemerkenswertes gelang.

Das Spiel gegen den KSC lief in der 1. Halbzeit wie die Partie in St. Pauli. Der VfL spielte gefällig und erarbeitete sich mehrere gute bis sehr gute Torchancen. Die größte hatte Kapitän Toto Losilla. Doch sein Kopfball aus kurzer Distanz wurde von KSC-Keeper Vollath mit einem fantastischen Reflex entschärft. Mit 0:0 ging es in die Kabinen.

Auch nach Wiederanpfiff blieb der VfL überlegen und zeigte energischen Zug zum Tor.  Marco Terrazino und der eingewechselte Janik Haberer scheiterten noch an Vollath, doch nach 58 Minuten klingelte es endlich im Kasten der Gäste aus Baden. Der zumeist glücklose Michael Maria erkämpfte sich den Ball, über Umwege kam das Leder zu Onur Bulut und der Dauerrenner spielte einen Zuckerpass auf Simon Terodde. Diese Vorlage ließ sich der große Blonde nicht entgehen und verwandelte eiskalt zur Bochumer Führung.

Mit diesem Treffer durchbrach der Torrodde die Schallmauer von 20 Buden in dieser Saison. Und das ist bemerkenswert: Denn Terodde ist der erste VfLer seit Uwe Wegmann, der es in einer Zweitligasaison auf 20 Tore – oder mehr – bringt. Der Alpenbomber hatte in der Saison 93/94 satte 22 Mal eingenetzt und den VfL damit zum sofortigen Wiederaufstieg geführt. Sechs Jahre später war es Achim „Webster“ Weber, der mit 19 Treffern knapp an der 20er-Marke scheiterte. Nun bleiben Terodde noch drei Spiele, um mit dem legendären Alpenbomber gleichzuziehen oder ihn gar zu überholen.

In der Folge des 1:0 verpasste es der VfL, die Führung auszubauen und für klare Verhältnisse zu sorgen. Peniel Mlapa, Sekunden zuvor eingewechselt, verstolperte in aussichtsreicher Position und zeigte damit erneut, dass Torgefahr nicht sein zweiter Vorname ist. Und wie es im Fußball so ist: Wenn du vorne nicht triffst, bekommst du hinten einen rein! Foul von Maria, Elfmeter, Nazarov schießt Riemann kommt nicht ran: 1:1.

Mit diesem ernüchternden Ergebnis hat der VfL nun auch die allerletzten theoretischen Chancen auf Platz 3 verspielt. Vielleicht käme eine Relegtion für diese Mannschaft aber auch zu früh, vielleicht fehlt einfach die Reife. Dem Team mangelt es immer wieder an Konsequenz und Kaltschnäuzigkeit, an Effektivität und dem notwendigen Killerinstinkt. Um ernsthaft die Plätze 1 und 2 angreifen zu können, muss an diesen Baustellen malocht werden.

Admin

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