Gertjan Verbeek ist mit seiner Stammelf glücklich verheiratet
Der heutige Tag, der 31. August 2015, kann in die lange Geschichte des VfL Bochum eingehen! Mit einem Sieg im Heimspiel gegen 1860 München würde der VfL den bislang bestehenden Startrekord brechen und einen neuen aufstellen. Fünf Siege in den ersten fünf Spielen würden ein Novum in der Historie des VfL darstellen.
22 Jahre nach der ersten – und überaus erfolgreichen – Zweitligasaison des VfL Bochum kann es also so weit sein. In der Saison 1993/94 gelangen dem VfL in den ersten vier Spielen vier Siege (1:0 in Meppen, 2:0 gegen Rostock, 2:0 in Essen und 3:1 gegen die Stuttgarter Kickers). Am 5. Spieltag kam es zum Auswärtsspiel bei Tennis Borussia Berlin. In den ersten vier Spielen hatte der Berliner Vorortclub seine Zweitligauntauglichkeit hinreichend unter Beweis gestellt und so gingen alle ballorientierten Bochumer von einem weiteren Sieg der von Jürgen Gelsdorf trainierten Mannschaft aus.
In einem schwachen Spiel ging der VfL nach 48 Minuten erwartungsgemäß in Führung. Der südkoreanische Stürmer Yoo-Sung Kim hatte getroffen. Die Führung hielt jedoch nur bis zur 84. Minute. Da erzielte Thomas Vogel den Ausgleich und zerstörte die blau-weiße Hoffnung auf den nächsten Sieg. Nach fünf Spieltagen rangierte der VfL mit 9:1 Punkten (ja, ja… die Zwei-Punkte-Regelung!) und 9:2 Toren an der Tabellenspitze.
Fragezeichen hinter Bastians und Celozzi
Heute also der 2. Versuch, mit fünf Siegen in die Saison zu starten. Dazu muss Trainer Gertjan Verbeek seine Mannschaft vielleicht umstellen. Felix Bastians und Stefano Celozzi sind angeschlagen, der Einsatz der beiden Verteidiger ist nicht sicher. Melden sich die beiden fit, kann Verbeek zum fünften Mal die gleiche Startelf ins Rennen schicken. Ein echter Luxus, den der Holländer mit einem Schmunzeln kommentiert: „Wenn ich glücklich verheiratet bin, suche ich mir ja auch keine neue Frau!“ Schon jetzt ein heißer Anwärter auf den Fußballspruch des Jahres. Zumal Verbeek Titelverteidiger ist!
Keine guten Erinnerungen haben alle VfLer an die beiden Begegnungen mit 1860 in der letzten Saison. Beide Spiele wurden verloren, wobei der VfL insbesondere beim Hinspiel im heimischen Stadion eine unterirdische Leistung zeigte. Das Rückspiel hatte man 60 Minuten lang im Griff und führte mit 1:0. Doch dann verlor unser Blitz im defensiven Mittelfeld (Name vergessen…) ein Laufduell gegen den Usain Bolt von Giesing – 1:1. Und in der Nachspielzeit sorgte eine Slapstickeinlage der Bochumer Defensive sogar noch für den Siegtreffer der Löwen und dafür, dass dieser Traditionsclub nicht absteigen musste. Das soll heute Abend natürlich nicht nochmal passieren!
Auf der gestrigen Pressekonferenz produzierte Titelverteidiger Gertjan Verbeek wieder einen heißen Anwärter auf den Titel „Fußballspruch des Jahres“.
Runter von der Couch und ab ins Stadion!
Es ist übrigens viel cooler ein derart geschichtsträchtiges Spiel live im Stadion mitzuerleben als auf der heimischen Couch zu sitzen und die Partie im Fernsehen zu verfolgen. Man stelle sich mal vor, dem VfL gelingt tatsächlich der 5. Sieg im 5. Spiel. Das wäre eine Geschichte, die man noch in zig Jahren erzählen würde. Ähnlich wie das 5:6 gegen die Bayern im Jahre 1979 oder das 5:3 gegen Trabzonspor anno 1997. Und wer will schon seinen Enkeln erzählen, dass er damals auf der Couch gesessen hat, während Terodde und Co. einen wahnsinnigen Startrekord hingelegt haben!?
Bis gestern waren erst 12.000 Karten abgesetzt worden. Das sind natürlich viel zu wenige Tickets – erst recht nach den gezeigten Leistungen unserer Mannschaft. Also, runter von der Couch und ab an die Castroper Straße 145! Die Mannschaft hat es verdient.
