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Kopf hoch, VfL Bochum!

Kurve_Bayern
Erstklassige Leistung gegen die Bayern – Robben und Schiri entscheiden das Spiel
ARD-Experte Mehmet Scholl war in seiner Begeisterung über das Spiel des VfL kaum zu bremsen. Er empfahl den 17 Erstligisten, sich den VfL als Vorbild zu nehmen, um in der Bundesliga diese Langeweile an der Tabellenspitze zu beenden. Scholl wörtlich: „Da muss der VfL Bochum kommen, um zu zeigen, wie man gegen die Bayern spielen muss.“ Und er hatte recht! 

Im Vorfeld des Spiels hatte auch Pep Guardiola vor dem VfL gewarnt. Die Öffentlichkeit hatte dies als Spielchen empfunden und am Wahrheitsgehalt der Aussage gezweifelt. Dass das katalanische Stromberg-Double mit seiner Warnung richtig lag, zeigte zumindest die 1. Halbzeit eindrucksvoll. 

Mit enormer Aggressivität, unendlicher Laufbereitschaft und einem erstklassigen Zweikampfverhalten trat der Underdog der weltbesten Mannschaft entgegen und bot ihr Paroli. Respektlos und frech griff der VfL die Bayern früh an und schaltete bei Ballgewinn blitzschnell um. So hätte es nach zehn Minuten schon 2:0 für den Zweitligisten stehen können, doch Simon Terodde verfehlte das Tor bzw. wurde von Badstuber geblockt. 

Der VfL schaffte es tatsächlich, gegen die übermächtigen Bayern defensiv sicher zu stehen und in den ersten 38 Minuten keine einzige Torchance des Rekordmeisters zuzulassen. Das ist in der aktuellen Saison keinem einzigen Erstligisten gelungen. Gratulation VfL Bochum! Ein Garant für diese Stabilität war Timo Perthel. Er klebte förmlich an seinem Gegenspieler Robben und gestattete dem Holländer keinen Millimeter Raum. Als Perthel nach einem Foul von Robben mit einer Augenverletzung vom Platz musste, nahm das Unheil seinen Lauf. Man kann nun diskutieren, ob Robben für seinen Schlag nicht zumindest die Gelbe Karte verdient hätte, aber dazu fehlte dem Schiri offensichtlich der Mut.

Rot für Simunek – Riemann pariert gegen Müller
Stattdessen schickte er kurz vor der Pause den für Perthel eingewechselten Jan Simunek mit Rot vom Platz. Wieder war es Robben, der eine Hauptrolle spielte. Nach einem Kontakt mit Simunek hob er theatralisch ab und bekam einen fragwürdigen Elfer zugesprochen. Gertjan Verbeek kommentierte dies später so „Wenn der Robben eine Berührung spürt, geht er liegen.“ Jeder weiß, was unser Trainer damit meint. Den fälligen Elfer wollte Müller souverän verwandeln, scheiterte aber an Manuel Riemann, der einen überragenden Abend erlebte. 

Zu diesem Zeitpunkt lag der VfL mit 0:1 zurück. Nach einem überflüssigen Ballverlust zeigten Lewandowski und Müller ihre Extraklasse und brachten Bayern in Führung. In Unterzahl gegen die Bayern einen Rückstand drehen? Da wären wohl beinahe alle Mannschaften der Welt dran gescheitert. 

Nach dem Wiederanpfiff spielten die Bayern dann auch genau das, was man von ihnen kennt. Viel Ballbesitz, schöne Kombinationen und viele Chancen. Aufgrund einer aufopferungsvoll kämpfenden Bochumer Mannschaft inkl. Eines erstklassigen Torwarts stand am Ende „nur“ ein 0:3. Der VfL konnte erhobenen Hauptes in die Kurve gehen und sich feiern lassen. Jetzt gilt die Konzentration der Liga und dem wichtigen Spiel am Montag in Nürnberg. Dort sollen drei Punkte her. Die gute Nachricht: Beim FCN spielt kein Robben! (Foto: Tom MacGregor)
 

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