Gegen Bielefeld soll diesmal ein Sieg her
VfL Bochum gegen Arminia Bielefeld – mehr Tradition geht fast nicht. Insgesamt standen sich die beiden Vereine 40 Mal gegenüber. Der VfL konnte 18 Partien für sich entscheiden, zwölf Aufeinandertreffen endeten mit einem Unentschieden und zehn Duelle gingen an die Bielefelder. So auch der letzte Vergleich.
Es war der 32. Spieltag der Saison 2013/14. Der VfL stand auf Platz 14 und hatte sechs Punkte Vorsprung vor Dynamo Dresden auf dem Relegationsplatz. Mit einem Sieg gegen die Gäste aus Ostwestfalen sollte der Klassenerhalt perfekt gemacht werden. Die Bielefelder nahmen zu diesem Zeitpunkt den vorletzten Platz ein und brauchten jeden Punkt, um sich zumindest noch in die Relegation zu retten.
Es war ein sonniger Freitagabend und das Stadion war mit knapp 20.000 Zuschauern gut gefüllt. Die Fans in Block A hatten sich zu Ehren der Gäste eine Choreo mit landwirtschaftlichem Nutzvieh einfallen lassen; alles war hergerichtet für einen wunderbaren Fußballabend, der mit einem Heimsieg und der Feier der Rettung enden sollte. Zugleich hätte man auch noch in den Geburtstag von Coach Peter Neururer reinfeiern können…
Natürlich kam es komplett anders: Nach 39 Minuten führten die Gäste mit 3:0! Und das war noch schmeichelhaft. Arminia hatte zwei Mal Aluminium getroffen und Andi Luthe hatte einen Elfmeter entschärft. Als Heiko Butscher das 1:3 erzielte, schöpfte der blau-weiße Anhang nochmal Hoffnung. Doch als Piotr Cwielong nur zwei Minuten später frei vor dem Torhüter der Bielefelder auftauchte und das Leder nicht im Tor unterbringen konnte, war klar, dass dieser Abend kein gutes Ende nehmen wird. Das 1:4 brachte das brodelnde Stadion dann vollends zum Kochen, so dass der Ordnungsdienst gut zu tun hatte, um einen Platzsturm zu verhindern.
Eine Woche später unterlag der VfL mit 0:2 bei 1860 München und konnte sich trotzdem retten, da die Konkurrenz ebenfalls Punkte abgab. Mit 40 Punkten landete man schließlich auf Platz 15, während sich Bielefeld am letzten Spieltag in die Relegation rettete, wo man in einem dramatischen Rückspiel Darmstadt 98 unterlag und abstieg.
Interessant: Mit Patrick Fabian stand an diesem Abend nur ein einziger aktueller Stammspieler des VfL in der Startformation. Die meisten anderen Kicker haben ihre Karriere längst beendet oder spielen wer weiß wo. Wer erinnert sich noch an Sven Kreyer, Florian Jungwirth oder Fabian Holthaus? (Foto: Tom MacGregor)
