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Manchmal muss man Fußball einfach hassen

Block A
Heute ist manchmal!
Es ist kaum zu erklären: Wie kann man ein Spiel, in dem man dem Gegner in allen Belangen haushoch überlegen ist, nicht gewinnen? Nach 97 Minuten lautete das Chancenverhältnis 12:3 zu Gunsten des VfL – doch das Ergebnis ist ein ungerechtes 2:2. Das Schlimme ist, dass der VfL echt geil gespielt hat. Und sich ausgerechnet mit einer solchen Leistung mehr oder weniger aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet.
 

Der VfL spielte eine souveräne und unheimlich abgeklärte 1. Halbzeit und führte hochverdient mit 1:0. Ein Lattentreffer von Haberer und zwei stramme Schüsse von Eisfeld hätten das Ergebnis noch deutlicher gestalten können bzw. müssen. Von der Arminia ging keinerlei Gefahr aus. Nicht ein einziger Schuss wurde auf das Tor von Manuel Riemann abgefeuert. 

Mit der 1:0-Führung im Rücken ging man mit einem hervorragenden Gefühl in den 2. Abschnitt und wusste, dass die eigene Mannschaft stark genug ist, um das Spiel mit einem zweiten Tor zu entscheiden. Doch nur 120 Sekunden nach Wiederanpfif packte den Schiedsrichter das Mitleid mit den harmlosen Bielefeldern und er entschied auf Handelfmeter. Dass der Ball an Haberers Oberschenkel landete und nicht an dessen Hand ist sekundär. Entscheidend ist der Pfiff. Für solch knifflige Situationen wird es ja bald den Videobeweis geben. Für den VfL ein schwacher Trost, auch wenn wir in der Nachspielzeit einen ebenfalls unberechtigten Elfmeter zugesprochen bekamen. 

Der geschenkte Ausgleich stellte den Spielverlauf jedenfalls komplett auf den Kopf und ließ die Gäste aus der Stadt, die es nicht gibt, Morgenluft wittern und ihren Kampfesgeist steigern. Der VfL brauchte ein paar Minuten, um den Schock zu verdauen und hatte durch Terra die Chance zur erneuten Führung. Der Pfosten verhinderte dies jedoch. In jeder Sekunde war dem Team aber anzumerken, dass nur ein Heimsieg zählte. Man zog das gewohnt dominante Spiel auf, stand extrem hoch und griff die Bielefelder tief in deren Hälfte an. 

Als die VfL-Führung in der Luft lag, passierte das Unfassbare. Der VfL war aufgerückt und hatte seine Defensive entblößt. Perthel und Celozzi kamen nicht schnell genug zurück und schon ging der Gast nach einem Lehrbuch-Konter in Front. Verkehrte Welt anne Castroper. 

Was Positives zum Schluss: Der VfL bewies eine wahnsinnige Moral und kämpfte bis zur letzten Sekunde. Zumindest das wurde belohnt – durch einen unberechtigten Elfer und den Treffer vom Torrodde im Nachschuss. Das Aufstiegsrennen dürfte nun zu unseren Ungunsten entschieden sein. Nürnberg und Freiburg zeigen eine enorme Konstanz, die es wohl verhindert, dass wir nochmal herankommen werden. Schade! Aber trotzalledem: ein großes Lob an das Team für die heutige Leistung! (Foto: Tom MacGregor)
 

Admin

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