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Unangenehme Gegner für den VfL: Auf Silikon folgt Unkraut

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Gegen den FSV um die Goldene Ananas
Am 28. Spieltag kommt es an der Castroper Straße 145 zum Duell zwischen dem VfL Bochum und den mausgrauen Dauerbrennern vom Main. Der FSV Frankfurt gehört mittlerweile zum Establishment der 2. Liga, ohne auch nur den Hauch von Ausstrahlung zu besitzen und ohne jemals ernsthaft um den Aufstieg mitgespielt zu haben. Man könnte sagen, dass die Langeweile am Bornheimer Hang ein Zuhause gefunden hat.

Dazu passte jahrelang der dröge Ex-Trainer Benno Möhlmann wie die Faust aufs Auge. Den Höhepunkt der Vereinsgeschichte erlebten die FSVler im letzten Frühjahr, als der soeben eingestellte Coach Tomas Oral die Mannschaft per pedes durch eine Autowaschanlage schickte – und der Mannschaft damit einen neuen und frischen Anstrich in Steingrau verpasste.

Wenn Red Bull Leipzig sowas wie die Oberweite von Dolly Buster ist, dann ist der FSV Frankfurt sowas wie das Unkraut der 2. Liga. Es ist nicht schön und man wird es nicht los, aber ohne ist irgendwie unvorstellbar. Interessant werden die hessischen Giganten aber immer dann, wenn es gegen den VfL geht. Die letzten drei Begegnungen der beiden Teams waren spektakulär und torreich. Ein Sieg, ein Remis und eine Niederlage stehen zu Buche – bei einem Torverhältnis von 10:7.

Im September 2014 eroberte das neuformierte Team um Simon Terodde den Bornheimer Hang und zerlegte die Hausherren in ihre Einzelteile. Toto Losilla (Lupfer aus der Drehung), Franzl Gregoritsch (mit Brachialgewalt), Stani Sestak (mit ganz viel Gefühl) und zwei Mal Simon Terodde (ein Elfer und ein typisches Torrode) trafen zum 5:1-Auswärtssieg. Der Jubel war überschwänglich und Trainer Pedda Neururer tanzte mit freiem Oberkörper vr den mitgereisten Fans… ach ne, das war ja 2002 in Aachen. Manche Bilder bekommt einfach leider nie aus dem Kopf…

Das Rückspiel im Februar 2015 war das 2. Heimspiel unter dem neuen Trainer Gertjan Verbeek und bot eine Baupause für die gesamte Rückrunde: vorne hui, hinten pfui! Nachdem Marco Terrazino mit einem Volleyschuss und Thomas Eisfeld nach einer Nou Camp würdigen Tiki Taka-Aktion den VfL mit 2:0 in Front gebracht hatten, erzielten die Gäste völlig überraschend den Anschlusstreffer. Sieben Minuten vor dem Abpfiff schlenzte Danny Latza die Kugel zum alles entscheidenden 3:1 in den Winkel. Pustekuchen! Was danach passierte, fühlte sich an wie ein Lüttich light. Dem 3:2 folgte das 3:3 und beinahe wäre in der Nachspielzeit sogar noch das 3:4 gefallen.

Das bislang letzte Aufeinandertreffen datiert vom Oktober 2015. In der Arena, die nach einer Bank benannt ist, ging der VfL durch einen Terodde-Lupfer und einen Hoogland-Abstauber mit 2:0 in Führung. Man hätte auch noch weitere Treffer erzielen knnen, versäumte es aber, den Sack zuzumachen. Stattdessen verlor man ab der 70. Minute komplett den Faden und kassierte binnen weniger Minuten den Ausgleich. Die 1000%ige Chance zur erneuten Führung ließ man ungenutzt, so dass es mit einem 2:2 in die Nachspielzeit ging. Und in dieser Extratime bewies Edmond Kaplani, dass er ein Schlitzohr wie aus dem Bilderbuch ist und bugsierte den Ball im Liegen ins Tor.

Am Samstag geht es nun für beide Mannschaften um die goldene Ananas und darum, sich möglichst weit vorne zu platzieren, um in ansprechendem Umfang an den TV-Geldern zu partizipieren. Ob das gute Voraussetzungen sind, um erneut einen spektakulären Fußballmittag zu erleben, wird sich zeigen. Hoffen wir auf einen unkrautfreien Rasen und auf drei Punkte im Kampf um den undankbaren 4. Platz. Das wäre die beste Vorbereitung auf das Duell am Millerntor acht Tage später.

Admin

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