Die Fragen zur Partie gegen den FC St. Pauli
Mit der Partie gegen den FC St. Pauli bestreitet der VfL im Monat Oktober schon zum dritten Mal ein Spitzenspiel – nach Fürth und Leipzig. Da bereits 21.000 Karten verkauft wurden, kann mit einer prächtigen Kulisse gerechnet werden, wenn die kultigen Kicker aus dem hohen Norden an der Castroper Straße antreten werden. Mit einem Sieg würde der VfL den Pokalerfolg gegen Kaiserslautern veredeln und nach zwei Monaten endlich wieder einen Liga-Dreier im heimischen Stadion feiern können. Eine zentrale Rolle könnte dabei Jan Simunek spielen.
Frage 1: Kann der VfL den Pokalfight gut wegstecken?
Das hart umkämpfte Pokalspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern hat Kraft gekostet. Nach nicht mal 72 Stunden geht es für den VfL aber schon weiter. Und mit St. Pauli wartet ein starker Gegner. Solche negativen Gedanken will Gertjan Verbeek aber gar nicht erst aufkommen lassen. Die Mannschaft mache einen fitten Eindruck und sei mit Engagement und Humor beim Training dabei. Er glaube nicht, dass das Team müde sei.
Ohnehin: „Die Belastung in einer englischen Woche ist nur eine Kopfsache“, weiß Verbeek, der als Trainer 70 Europa League-Spiele absolviert hat, zu berichten. Und so ist er optimistisch, gegenüber den spielfreien Paulianern keinen spürbaren Nachteil zu haben. „Ich halte das für gar kein Problem!“
Frage 2: Vollzieht Verbeek die Rolle rückwärts?
„Es wird einige Wechsel geben, aber nicht wieder fünf“, gab Gertjan Verbeek auf der gestrigen Pressekonferenz nur sehr wenig in Sachen Aufstellung preis. Dass Andreas Luthe für Manuel Riemann ins Tor zurückkehrt, dürfte außer Frage stehen. Riemann zeigte gegen Kaiserslautern zwar eine fehlerfreie Partie, doch ist Luthe aktuell die unangefochtene Nummer 1 im Kasten des VfL. Ob auch Simon Terodde, Marco Terrazino und Tim Hoogland zurückkehren und in der Starfelf stehen werden, lässt sich nur spekulieren.
Mit Anthony Losilla, der wegen der 5. Gelben Karte gesperrt ist, wird es auf jeden Fall eine Änderung geben müssen. Mit Tobias Weis und Thomas Eisfeld stünden zwei potenzielle 6er zur Verfügung. Doch vieles deutet darauf hin, dass Verbeek einen ganz anderen Spieler aus dem Hut zaubern wird: mit Jan Simunek verfügt der Trainer über einen starken Innenverteidiger, der auch im defensiven Mittelfeld auflaufen kann. Da das gestrige Training unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, darf man gespannt sein, welche Elf bei Anpfiff auf dem Platz stehen wird.
Frage 3: Welche Defensive ist sattelfester?
Mit dem VfL Bochum und dem FC St. Pauli treffen zwei Mannschaften aufeinander, die über eine starke Defensive verfügen. Während der VfL bislang elf Gegentreffer hinnehmen musste, sind es bei St. Pauli derer zehn. In der Offensive hat der VfL freilich deutlich mehr zu bieten – 21 blau-weißen Toren stehen lediglich 14 Treffer der Kiezkicker gegenüber. Dementsprechend geht Verbeek davon aus, dass Trainer Ewald Lienen seine Mannschaft eher abwartend spielen lassen wird:„Ich glaube nicht, dass St. Pauli hier die Musik machen wird.“
Vor einem Jahr trennten sich der VfL und St. Pauli in einem spektakulären Spiel mit 3:3. Drei Mal waren die Gäste in Führung gegangen, drei Mal konnte der VfL ausgleichen. Tobias Weis‘ später Ausgleich konnte dem damaligen Coach Peter Neururer den Job aber auch nicht mehr retten. Vier Tage nach dem Spiel trennte sich der VfL von Pedda und präsentierte knappe zwei Wochen später mit Gertjan Verbeek einen neuen Trainer, der dem VfL seither neues Leben einhaucht.
Frage 4: Ist ein Unentschieden vorprogrammiert?
Mit 2:2 und 3:3 trennten sich der VfL und der FC St. Pauli in den zwei vergangenen Spielzeiten. Nun gastiert mit dem Kultclub zwar der Tabellendritte an der Castroper Straße, der mit einem Sieg zumindest vorübergehend die Tabellenspitze übernehmen kann und somit als Favorit gelten darf, doch sind die Mannen von Zettel-Ewald seit vier Auswärtsspielen ohne Sieg. Der VfL hat seinerseits seit dem 31. August kein Liga-Heimspiel mehr gewinnen können und verlor gar die letzten zwei Partien vor eigenem Publikum. Da ist ein Unentschieden kein unrealistischer Tipp. Doch der Sieg unter der Woche im Pokalspiel gegen Kaiserslautern dürfte dem VfL neues Selbstbewusstsein verschaffen und vielleicht den entscheidenden Schub geben, endlich wieder drei Punkte im eigenen Stadion einzufahren.